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Schöllkraut

(Chelidonium majus)

IV — X Home Gebüsche, Feldgehölze, Waldsäume
30 — 60 cm indigen LC
Standort
Synonym: Warzenkraut. Hemikryptophyt, coll-mont. Die Kelchblätter sind frei, fallen aber beim Aufblühen ab. Die wintergrüne Pflanze führt einen orangen Milchsaft. Die Früchte sind schmal-linealisch, schotenähnlich. Die etwas blaugrünen Laubblätter sind fiederschnittig, die 4 Kronblätter sind gelb (Lit).Den Milchsaft schmierten wir uns als Kinder auf Warzen , in der Hoffnung, sie würden eines Tages verschwunden sein. Die Giftigkeit der Heilpflanze war uns bewusst, geholfen hat´s nichts (wahrscheinlich fehlte uns die dazu nötige Zauberformel oder der Hinweis auf eine sachgerechte Anwendung). Die häufige Art kommt in allen österreichischen Bundesländern vor (Lit). Weltweite Verbreitung und Gefährdung siehe Royal Botanic Gardens KEW.
 
Blüte und Knospen
 
 
Blatt
Aufnahmen: 19.04.2020 Pucking
 
Chelidonium majus
 
 
Chelidonium majus
Blütenknospen im doldigen Blütenstand. Aufnahmen: 01.05.2013 beim Weikerlsee
 
Schöllkraut
21.05.2016 Spitz
 
Chelidonium majus
 
 
Chelidonium majus
Aufnahmen: 27.05.2007 Wolfsegg am Hausruck  
 
Chelidonium majus
Aufnahme: 01.05.2005 in Pula

WP

Aus der Flora von Oberösterreich 1883

"1130. Ch. majus L. (Gemeines Sch. — Warzenkraut. — Schwalbenkraut. — Gilbkraut. — Schwindwurz.)
Wurzel walzlich-kegelförmig, sehr ästig. Stengel 1 — 3' hoch, aufrecht, buschig-ästig, sammt den Blattstielen von gegliederten Haaren mehr minder wollig. Blätter oberseits hellgrün, kahl, unterseits meergrün, spärlich behaart, schlaff, fiederschnittig. Abschnitte eiförmig, stumpf, doppelt- und ungleich-lappig-gekerbt oder fiederlappig. Blüthen in end- und seitenständigen Dolden. Kronen nur 8 — 12''' im Durchmesser, dottergelb. Staubfäden nach oben verbreitert. Schotenkapsel lineal, lichtbraun, etwas wulstig. Der in allen Theilen der Pflanze enthaltene feurig-orangegelbe Milchsaft wirkt sehr ätzend und wird zum Wegbeizen der Warzen und zur Erzeugung künstlicher Geschwüre vom Landvolke oft angewendet, das officinelle frische Kraut wurde schon im Alterthume gegen Stockungen des Pfortadersystems und der Lymphgefässe angewendet, und in neuerer Zeit besonders das daraus bereitete Extract gegen Leber- und Gallenleiden verordnet.
Mai — Herbst


Auf Schutt, Mauern, Felsen, an Zäunen, Wegen, in Auen im ganzen Gebiete höchst gemein, steigt bis 3000' auf."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, III. Band (Seite 385), Linz 1883, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
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 Letzte Bearbeitung 04.11.2025

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