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Rapunzel-Glockenblume

(Campanula rapunculus)

V - VII Home BT 8
30 - 80 (100) cm indigen EN (A), LC (HR)
Rispe
Echte Rapunzel. Hemikryptophyt, coll. Der Blütenstand ist eine aufrecht-abstehende Rispe. Die Krone ist meist zu 1/3 gespalten. Die Färbung der Blüten erinnert an die Wiesen-Glockenblume. Die pfriemlichen Kelchblätter sind länger als die Kronröhre, die Spitzen reichen oft fast bis zu den Kronzipfeln. Der Stängel ist kantig bis kantig gefurcht (Lit). Interessant am abgebildeten Exemplar ist die weiße, abstehende Behaarung der Fruchtknoten. Eine ähnliche Variation gibt es bei der Wald-Glockenblume. Das Vorkommen dieser Glockenblume in Österreich ist auf wenige Flecken im Burgenland beschränkt. Daher ist sie auch stark gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht (Lit). In Istrien ist sie häufig im Süden und an der Westküste, sonst zerstreut anzutreffen (Lit).
 
Blüte
In Oberösterreich war die Pflanze mit der essbaren Rübe wahrscheinlich nie heimisch, sondern lediglich angepflanzt und aus Bauerngärten verwildert (siehe Duftschmid). Die Halblichtpflanze zählt zu den westeuropäisch - submediterranen Florenelementen. Sie wächst auf warmen Standorten mit eher trockenen Böden und einer mittelmäßigen Versorgung mit Stickstoff.
 
Habitus
 
 
Stängel mit Blatt
Aufnahmen: 01.06.2022 Prodol
 
Blüten
 
 
Blüte
 
 
Traube
 
 
Stängel
Aufnahmen: 01.05.2007 Premantura
 
Stängelblätter
 
 
Habitus
Aufnahmen: 28.04.2008 Premantura

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1883

"687. C. Rapunculus L. sp. (Rapunzel - G.)
Wurzel spindelig, dick fleischig, fast rübenförmig, tiefsenkrecht-absteigend, weisslich, süsslich, geniessbar. Stengel aufrecht, 1,5 - 3' hoch, stumpfkantig, sammt den Blättern kahl oder kurzhaarig. Blätter grasgrün, gekerbt, die grundständigen bis 4" lang und 1" breit, länglich-verkehrteiförmig in den Blattstiel herablaufend, stumpf oder spitz, zur Zeit der Blüthe meist verwelkt, die mittleren stengelständigen noch bei 2 - 3" Länge 4 - 8''' breit, länglichlanzettlich, sitzend, die obersten in lanzettliche Deckblätter an der Basis der Blüthenäste und Stiele übergehend. Blüthen gestielt aufrecht, in einer verlängerten bis 1' langen kegelförmigen einfachen oder zusammengesetzten Traube, Traubenäste in der Mehrzahl nebst der Endblüthe, zwei seitliche sehr kurzgestielte Blüthen tragend, nur die oberen einblüthig. Kronen 10 - 12''' lang, glockig, hellviolett; Kelchzipfeln pfriemlich, halb so lang als die entwickelte Krone; Kapseln kreiselförmig, tief 3furchig, kahl, aufrecht. Von C. patula durch die verlängerte, kegelförmige, meist etwas zusammengezogene Blüthentraube und die Grösse der Blätter der ganzen Tracht nach verschieden. Wurde ehedem häufiger der geniessbaren Wurzel halber cultivirt.
Mai — Juni.
Nur hie und da noch cultivirt und verwildert. Um Weyer gemein? (Breitenlehner vide Britt. Fl.) — Um Mondsee (Hinterhuber)."
Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, III. Band (Seite 11), Linz 1883, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.