Asparagales > Orchidaceae > Neotinea ustulata var. aestivalis

Sommer-Brand-Keuschständel

(Neotinea ustulata var. aestivalis)

VII — VIII Home Magerrasen, Pfeifengraswiesen
25 — 55 cm indigen EN
Blütenstand
Synonyme: Orchis ustulata ssp. aestivalis, Sommer-Brand-Knabenkraut. Hemikryptophyt, coll-om. Die 3-teilige Lippe ist gespornt. Der Blütenstand ist lang walzlich, 4 — 8 cm lang, die Kelchblätter dunkelbraunrot, ohne Streifen. Die Spitzen der paarigen Kelchblätter sind nach außen gebogen. Die Lippe ist dunkel-purpurn getupft (Lit). Die vollkommen geschützte Art kommt in allen österreichischen Bundesländern vor. Sie kommt in der Böhmischen Masse und im nördlichen Alpenvorland nicht vor (Lit). Der Standort Traun spricht aber dafür, dass sie auch im nördlichen Alpenvorland vorkommt. Weltweite Verbreitung und Gefährdung siehe Rote Liste der Weltnaturschutzunion bzw. Royal Botanic Gardens KEW.
 
Blüten
 
 
Koordinaten des Standortes: 48°12'22.69"N, 14°12'53.61"E. Aufnahmen: 13.07.2005 Traun

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1873

"288. O. ustulata L. (O. Columna Schm. —O. anthropophora fl. dan. — O. amaena Pr. Angebranntes Kn.)
Zwillingsknollen ungetheilt, mehr kugelig als länglich. Stengel 0,5 —1 ' hoch, beblättert oder oberwärts blattlos; Blätter länglich lanzettlich, an der Basis scheidig, duftiggrün und silberig schillernd, ungefleckt. Aehre kurz eiförmig oder fast kugelig, gedrungen; Deckblätter häutig, pfriemlich zugespitzt; einnervig, meist rothgefärbt, halb so lang als der Fruchtknoten oder etwas länger. Blüthenknospen schwarzpurpurn, daher die Aehre am Gipfel schwärzlich erscheint; Perigone klein, Zipfel alle 5 in einen Helm zusammenschliessend, die äusseren ziemlich spitz, die inneren stumpf oder ausgerandet, Helm halbkugelig, schwarzpurpurn. Honiglippe weiss, mit sammtnen Purpurflecken, dreitheilig, die 2 seitlichen Theilzipfel länglich lineal, der mittlere grösser, kurz-zweispaltig, mit länglich linealen Läppchen, zuweilen dazwischen mit einem Zahne versehen. Sporn kegelförmig, abwärts gerichtet, 3—4 mal kürzer als der Fruchtknoten. Fruchtknoten gedreht. Durch die sehr zierliche, am Gipfel (wie angebrannt) schwarzpurpurne Aehre ausgezeichnet.
Mai — Juni


Auf nassen und feuchten, meist sandigen Wiesen, Haidewiesen niedriger Gegenden des ganzen Gebietes, häufiger aber auf Gebirgs- und Voralpenwiesen. Um Linz zunächst auf den Wiesen unter der Meyer’schen Werfte und in der Hühnersteige, um Steyregg, auf tertiären Sandhügeln des Pfennigberges. In Donauauen. Häufig über Traunalluvium der Haide, auf Wiesen längs der Traun bei Kleinmünchen, St. Martin, um Schloss Traun, oberhalb Wels, Lambach. Um Wimsbach, Kremsmünster, Steyr. In Voralpenthälern um Neustift, Weyer. Im Eckel in Rosenau, in der Sprengleithnerreith, am Gleinkersee, sämmtlich um Windischgarsten. Im Stoderthale, um Spital. Auf Hügeln um Michelndorf. Auf den Dachsteinausläufern, am Schafberge, am Steingebirge am Attersee. Bei Zell am Moos. Um Ried, Braunau, Reichersberg. Auf Mühlkreis-Hochebenen selten und vereinzelt."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, I. Band (Seite 233), Linz 1873, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Zum Ortsverzeichnis einiger der bei Duftschmid angegebenen Standorte

 

 Letzte Bearbeitung 28.10.2025

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