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Sumpf-Ziest

(Stachys palustris)

VI — IX Home Gräben, Ufer, Auwälder
50 — 120 cm indigen LC
Synonyme: Stachys aquatica, Stachys austriaca, Stachys maeotica, Stachys segetum, Schweinsrübe. Geophyt, coll-mont(?). Die außen kurz behaarte Krone ist hell-purpurn und 2x so lang wie der Kelch, die Scheinquirle ist 6—10-blütig. Die längliche Laubblattspreite ist am Grund schwach herzförmig. Die Laubblätter sind sitzend, nur die unteren können kurz gestielt sein (Lit). Die Art kommt in allen österreichischen Bundesländern in allen Naturräumen vor (Lit). In Istrien kommt sie im Inneren der Halbinsel zerstreut, sonst selten vor (Lit). Weltweite Verbreitung und Gefährdung siehe Royal Botanic Gardens KEW. Aufnahme: 05.07.2020 Pucking
 
Stachys palustris
Der Gattungsname Stachys kommt von griech. stachys = Ähre. Der Geophyt Vermehrt sich vegetativ gut über zahlreiche Ausläufer, die im Herbst knollig anschwellen. Die Knollen enthalten Stachyose (Tetrasaccharid aus Saccharose + 2 Galactose), die aber von unserem Darm nicht verwertet werden kann. Früher wurden die Knollen als Schweinefutter genutzt (Lit).
 
Stachys palustris
 
 
Stachys palustris
08.08.2016 Uvala Blaz
 
Stachys palustris
 
 
Stachys palustris
16.07.2016 Pucking
 
Stachys palustris
 
 
Stachys palustris
 
 
Blüten
 
 
Stachys palustris

11.08.2006 Pucking

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1883

"775. St. palustris L. sp. (Sumpf-Z. — Sumpfandorn.)
Wurzelstock stengelartig, ästig, kriechend ausdauernd, unterirdische Ausläufer treibend, Ausläufer an den Spitzen keulig-verdickt. Stengel aufsteigend oder aufrecht, 1—3' hoch, mehr minder steifhaarig, aber drüsenlos. Blätter aus herzförmiger Basis länglich oder länglich-lanzettlich, bei 3—4" Länge nur 8—16''' breit, spitz oder zugespitzt, gekerbt, mehr minder behaart, die unteren kurzgestielt, die oberen halbstengelumfassend sitzend, die blüthenständigen viel kleiner. Blüthen gebüschelt, in scheinquirligen, oberwärts gedrungenen, fast nackten Aehren, Scheinquirle 6-12blüthig. Kelche 2mal kürzer als die Kronen. Kronen lichtpurpurroth, mit weissen schlängeligen Linien auf der Unterlippe.
Juli — Aug.


Aendert ab:

  • α vulgaris. Hochwüchsiger Stengel sammt Blättern ziemlich kahl, hellgrün, Blätter bis über 4" lang, 0,75" breit, länglich oder lineal-lanzettlich. Aehre ansehnlich, walzlich. Wasserform.
  • β segetum Hayne. Stengel meist kaum 1,5' hoch, Blätter oberseits seidigglänzend - kurzbehaart, trübgrün, unterseits dichterbehaart graulich, bei kaum 3" Länge 1,25" breit, lanzettlich bis eilanzettlich. Aehre kurz, gedrungen kegelförmig, spitz. Im ganzen Ansehen von var. α verschieden. Form trockeneren Bodens.

An sumpfigen Gräben, an Flussufern, Pfützen, überschwemmten Wiesen, auf Kiesbänken, in Auen im ganzen Gebiete sowohl in ebenen als gebirgigen Gegenden auf thonigem, mergeligem oder sandigem Boden auf Gneiss, Granit, Keuper und Glimmerschiefer der Mühlkreise, als auf Kalkalluvium der Haide, längs der Flüsse und Bäche und auf Moorgründen. Um Linz zunächst am Donauufer und in Auen unter dem Fischer am Gries, am Heilhambache in Urfahr, am Haselbach, am Bachel und in der Diesenleithen; im Hainzenbachthale u. s. w.
β Nur unter Getreide mit feuchtem , thonigem Boden, auf Aeckern um den Leyssenhof, am Pöstlingberg, besonders häufig und unkrautartig unter Kornsaaten der Hochebenen des Mühlkreises z. B. um Kirchschlag, Hellmonsödt.
Hie und da findet sich letztere Form mit kurzgestielten, eilanzettlichen oberen Blättern, und scheint Bastard zwischen St. sylvatica und St. palustris zu sein (St. ambigna Sm.?). Die unterirdischen Ausläufer kurz, an der Spitze theils keuligverdickt, theils gleichdick. Seltener und zufällig.
"

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, III. Band (Seite 91), Linz 1883, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.
Zum Ortsverzeichnis einiger der bei Duftschmid angegebenen Standorte

 

 Letzte Bearbeitung 26.04.2025

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