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Marsbach

Koordinaten: 48°27'31.04"N, 13°49'23.70"E

Aufnahme von der gegenüberliegenden Donauseite aus. An der Straße von Wesenufer hinauf nach Waldkirchen am Wesen führt links eine schmale Straße zu einem Bauernhof. Unmittelbar in der Abzweigung befindet sich eine Bank, von der aus man eine tolle Sicht auf das Schloss, aber auch das Donautal hat.
 
Da wird zwar zeitweise gearbeitet, aber hoffentlich ist der Verfall nicht schneller als die Restaurationsarbeiten. Selbst wenn ich "reicher als reich" wäre, möchte ich nicht der Besitzer einer alten Burganlage sein.
 
Marsbach liegt 3,5 km Luftlinie flussaufwärts von Haichenbach, auf der Straße sind es um gut 1 km mehr. Von der mittelalterlichen Burganlage stammt noch der mächtige Bergfried im Osten des Schlosses. Die Marsbacher waren Passauer Ministeriale (Wernher von Morspach, 1161). Die Marsbacher waren zwar im Passauer Lehen, fügten aber den Lehensherren immer wieder Schaden durch Plünderungen zu. Schließlich wurde eine Achterklärung über sie verhängt, dennoch wurde die Burg nicht zurückgegeben. Auch innerhalb der Familie Marsbach kam es zu Streitigkeiten. Die Söhne von Ortolf von Marsbach überfielen die Burg, der Vater musste nach Passau flüchten. Mit den verbündeten Falkensteinern und Tannbergern lieferten sie sich zwischen 1278 und 1281 heftige Fehden. 1288 ging die Burg endgültig zurück an die Passauer, die Marsbacher bekamen als Entschädigung einen Besitz im heutigen Bayern. Fortan waren Generationen von Burgpflegern auf Marsbach. Um 1490 kam die Burg an den Othmar Oberheimer und mit ihm kehrte das Raubrittertum in Marsbach ein (s.a. Haichenbach).
Weiters interessant: Bis Mitte des 19. Jhdts war Marsbach Sitz des Landesgerichts. Ein gewisser Anton Ledwinka war damals Kriminalrichter und aus dieser Zeit gibt es die Geschichte von der schönen Kathi.
 
Längere Zeit war im 20. Jhdt hier ein Hotelbetrieb untergebracht, der allerdings zusperren musste. Heute kann man das Schloss nicht besichtigen, an der Restaurierung wird gearbeitet.
 
 
 
 
 
Aufnahmen: 21.05. und 27.05.2017
Quellen: Baumert, H.E.; Grüll, G.: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. 3. Auflage 1988
Wikipedia: Burg Marsbach